21.01.2021 | Rubrik: Presse | Thema: Umwelt / Natur | Stichwort: Aktionsplan, Klimaschutz, Kreis Offenbach, Landschaftspflegeverband, ÖPNV
Oberste Priorität für Klimaschutz
Grüne fordern umfassenden Aktionsplan
Reimund Butz
Foto: Uta MoslerEinen „Green Deal“ für den Kreis Offenbach fordert ein Antrag der Kreistagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen, den die Fraktion für die Kreistagssitzung am 10. Februar 2021 ins Verfahren gebracht hat.
„Die Verringerung der CO2-Emissionen und damit der Schutz unseres Klimas muss auf jeder politischen Ebene ein Thema ersten Ranges sein“, betont dazu Fraktionsvorsitzender Reimund Butz, „Es ist höchste Zeit, dass sich auch der Kreis Offenbach auf den Weg macht und das Thema strukturell bearbeitet.“
In ihrem Antrag listen die Grünen auf, welche Projekte und Vorhaben der Kreis im Sinne des Klimaschutzes voranbringen muss. Dazu gehört als wesentlicher Bestandteil der Ausbau des ÖPNV. „Der Individualverkehr gehört zu den großen Faktoren, die es zu minimieren gilt“, so Reimund Butz weiter, „Neben der Luftverschmutzung ist der Individualverkehr auch noch ein Landschaftskiller, der nach immer mehr Asphalt giert. Wenn der Kreis Offenbach die viel zitierte „Großstadt im Grünen“ bleiben soll, muss Landschaft erhalten bleiben und nicht immer weiter dem Siedlungsdruck und dem nachfolgenden Verkehr weichen.“
Die Verlängerung der S-Bahn nach Dieburg bzw. Darmstadt ist für die Grünen ein Meilenstein für das öffentliche Verkehrsnetz. „Für dieses Projekt muss Planung und Abstimmung rechtzeitig und umfassend geschehen und ein Desaster, wie bei der Wiesbadener City-Bahn darf sich keinesfalls wiederholen“, führt Reimund Butz dazu aus, der aber guten Mutes ist, da wichtige Entscheidungsträger bereits ihre Unterstützung signalisiert haben: „Wir sind hoch erfreut, dass sich KVG, DADINA, RMV und das Land gemeinsam auf den Weg machen.“ Der Ausbau der Dreieichbahn sowie RTW-Verlängerung gehören genauso wie der Ausbau der Optimierung des Bahnnetzes im Ostkreis zu den weiteren wichtigen Bausteinen aus aktueller Sicht.
Darüber hinaus halten die Grünen das bereits im Ostkreis erfolgreich erprobte Hopperprojekt für eine optimale Ergänzung und Bindeglied zum ÖPNV und wollen es zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV im Kreisgebiet ausbauen.
Zum Aktionsplan gehört ebenso der Ausbau des Radwegenetzes mit der nötigen Infrastruktur. „Der erste Abschnitt des Schnellradweges Darmstadt-Frankfurt ist beispielgebend für den Fortschritt, der im überschaubaren Zeitrahmen erreicht werden sollte.“ Überfällig ist für die Grünen die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes, der eigentlich längst seine Arbeit aufgenommen haben sollte genauso wie der Schutz von stehenden- und Fließgewässern, der eine Fülle von Einzelmaßnahmen verlangt.
„Wenn es auch viel Geduld von uns allen erfordert, so werden wir doch Corona mit der Impfung in den Griff bekommen. Gegen den Klimawandel aber gibt es kein Impfprogramm“, so Reimund Butz abschließend, „Da müssen wir uns als Gesellschaft auf jeder Ebene gut aufstellen und alle Maßnahmen einleiten, die einen Beitrag für eine enkelgerechte Umwelt leisten.“